5. Juni 2019, 12:09 Uhr
Kölner Hauptbahnhof
Polizeieinsatz wegen Männern in "langen Gewändern"
#breakingnews #breaking #Koeln #Polizei #PolizeiNRW Kosmos und Politik : Racial Profiling im Kölner Hauptbahnhof wegen isla... https://t.co/xLpbr3IEcp— Freistaat Büsingen am Hochrhein (@m_radzivil) June 5, 2019
Am Kölner Hauptbahnhof gab es wegen zehn Männern in traditionellen Gewändern einen Großeinsatz der Polizei.
Nach eigenen Angaben wollten die Männer Eid al-Fitr feiern und rannten zu ihrem Zug.die ganze Geschichte: https://t.co/yQkMTMsQll— Fabian Goldmann (@goldi) June 4, 2019
Der einstündige Polizeieinsatz wird nun als islamfeindlich oder rassistisch kritisiert.
"Wir kontrollieren verdächtige Männer in weißen Gewändern. Sie sollen laut Zeugenangaben im Laufschritt den Bahnhof betreten haben": Das schrieb die Kölner Polizei am Dienstagmittag auf Twitter. Es bestehe aber "keine Gefahrensituation". Was genau die Männer verdächtig oder gar gefährlich gemacht haben könnte, blieb unklar. Der Polizeieinsatz sorgt im Nachhinein für Empörung.
Offensichtlich riefen mehrere Menschen die Polizei, weil sie sich vor der Gruppe von zehn Männern fürchteten. Diese waren traditionell gekleidet, ihren eigenen Angaben zufolge, um Eid al-Fitr, das Fest des Fastenbrechens zum Ende des Ramadan, zu feiern. So wie viele unpünktliche Fahrgäste spurteten sie durch den Bahnhof, vermutlich um noch rechtzeitig ihren Zug zu kriegen. Einige Zeugen hörten von den Männern Rufe, die sie als "Allahu Akbar" interpretierten. Das bedeutet übersetzt "Gott ist groß" und wird nicht nur von Islamisten genutzt. Es ist ein aufgeregter Ausruf in vielen Situationen, ähnlich wie bei manchen Christen "Oh Gott".
Der Rheinischen Post zufolge schickte die Leitstelle der Polizei mehrere Streifenwagen los. Beamte sperrten den Ausgang zum Dom und den Vorplatz des Hauptbahnhofs weiträumig ab und überwältigten die Männer.
Am Nachmittag teilte die Polizei Köln dann mit, sie habe "am späten Vormittag zehn junge Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren im Kölner Hauptbahnhof festgehalten, nachdem diese laut Zeugenaussagen kurz zuvor auf dem Vorplatz 'Allahu Akbar' gerufen haben sollen. Hierbei trugen sie lange Gewänder mit Westen." Sie seien festgenommen und zur Dienststelle gebracht worden. "Nach den Befragungen und dem derzeitigem Ermittlungsstand besteht gegen die zehn Männer in Bezug auf das beschriebene Verhalten kein strafrechtlicher Vorwurf."
Bei einem sei ein Messer entdeckt und beschlagnahmt worden.
Der einstündige Polizeieinsatz wurde von einigen Umstehenden fotografiert und auf Twitter verbreitet. Die vorherrschende Reaktion dort ist Empörung: Die Männer seien grundlos als Terroristen verdächtigt worden, so die Kritik.

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